Herzlichen Dank für alle guten guten Wünsche zu meinem Geburtstag, die ich alle sehr gerne annehme.

 

Jede Nachricht und jede Aufmerksamkeit zu meinem Geburtstag war ein besonderer Lichtblick, der mir Freude und Wärme geschenkt hat. Es sind oft die kleinen Gesten, die das Leben bereichern und die Bedeutung von Verbindungen bewusst machen.

 

Mögen sich all die guten Wünsche auf wunderbare Weise vervielfachen und zum Absender zurückkehren.

 

Ich wünsche allen eine besinnliche Weihnachtszeit voller Freude, Ruhe und schöner Momente.

Möge das neue Jahr uns alle mit Glück,
Gesundheit und Zuversicht beschenken

und wir uns bald persönlich wieder begegnen und bis dahin unseren Hoffnungsfaden nicht verlieren.

 

Rudolf X. Ruter
+49 175 2433 028

 

Noch etwas für die Seele von Erich Kästner

 

 

Ein alter Mann geht vorüber

Ich war einmal ein Kind. Genau wie ihr.
Ich war ein Mann. Und jetzt bin ich ein Greis.
Die Zeit verging. Ich bin noch immer hier
Und möchte gern vergessen, was ich weiß.
Ich war ein Kind. Ein Mann. Nun bin ich mürbe.
Wer lange lebt, hat eines Tags genug.
Ich hätte nichts dagegen, wenn ich stürbe.
Ich bin so müde. Andre nennen’s klug.

Ach, ich sah manches Stück im Welttheater.
Ich war einmal ein Kind, wie ihr es seid.
Ich war einmal ein Mann. Ein Freund. Ein Vater.
Und meistens war es schade um die Zeit…
Ich könnte euch verschiedenes erzählen,
Was nicht in euren Lesebüchern steht.
Geschichten, welche im Geschichtsbuch fehlen,
Sind immer die, um die sich alles dreht.
Wir hatten Krieg. Wir sahen, wie er war.
Wir litten Not und sah’n, wie sie entstand.
Die großen Lügen wurden offenbar.
Ich hab‘ ein paar der Lügner gut gekannt.

Ja, ich sah manches Stück im Welttheater.
Ums Eintrittsgeld tut’s mir noch heute leid.
Ich war ein Kind. Ein Mann. Ein Freund. Ein Vater.
Und meistens war es schade um die Zeit…

Wir hofften. Doch die Hoffnung war vermessen.
Und die Vernunft blieb wie ein Stern entfernt.
Die nach uns kamen, hatten schnell vergessen.
Die nach uns kamen, hatten nichts gelernt.
Sie hatten Krieg. Sie sahen, wie er war.
Sie litten Not und sah’n, wie sie entstand.
Die großen Lügen wurden offenbar.
Die großen Lügen werden nie erkannt.

Und nun kommt ihr. Ich kann euch nichts vererben:
Macht, was ihr wollt. Doch merkt euch dieses Wort:
Vernunft muß sich ein jeder selbst erwerben,
Und nur die Dummheit pflanzt sich gratis fort.
Die Welt besteht aus Neid. Und Streit. Und Leid.
Und meistens ist es schade um die Zeit.

Erich Kästner