Als im Dezember 2009 die Versteigerung eines Sammlerbären zugunsten der Initiative „Verantwortung tragen“ öffentlich ausgeschrieben wurde, war noch nicht abzusehen, welchen „nachhaltigen“ Weg das ungewöhnliche Symbol für Verantwortung nimmt.

Viele Prominente und Menschen des Alltags bekannten sich bis zu diesem Zeitpunkt zur Verantwortung, gaben Statements ab, ließen sich fotografieren, engagierten sich auf ihre Weise. Doch es fehlte an einem soliden Fundament, das der Initiative ein Zuhause gab. Ohne finanzielle Mittel und nur auf der Basis des ehrenamtlichen Engagements können Projekte langfristig nicht überleben. Eine Stiftung ist dagegen in der Lage, sich an Leistungskriterien wie Wirkung oder Nachhaltigkeit messen zu lassen und auch in Krisenzeiten ihrer gesellschaftlichen Rolle gerecht zu werden.

Das Versteigerungsobjekt, ein Unikatbär, ist 60 cm groß und wurde aus hochwertigem Mohair in Deutschland von der Hermann Teddy GmbH gefertigt. Die Besonderheit des Bären liegt in seiner Einzigartigkeit und Geschichte. So wurde er aus den Restmaterialien der Miniatursammlerbären der Initiative „Verantwortung tragen“ gefertigt und ist ein Nachhaltigkeitsprodukt, das zugleich die gesamte Wertschöpfungskette sichtbar macht. Die Gebote wurden bis zum 18. Dezember 2009 gesammelt. Den Zuschlag erhielt Rudolf X. Ruter (Stuttgart), Leiter des Arbeitskreises „Nachhaltige Unternehmensführung“ in der renommierten Schmalenbach-Gesellschaft.Er ist dem Stiftungsansatz auch inhaltlich verpflichtet, denn er baute als Partner bei Ernst & Young den Geschäftsbereich Nachhaltigkeit auf. Für ihn zählten niemals nur die finanziellen Daten, sondern vor allem auch ethische Maßstäbe bei der Ermittlung von Unternehmenswerten: „Nur so wird in den Unternehmen ein zeitgemäßes Werteverständnis heranreifen können.“ Das Unikat und Verantwortungssymbol wurde ihm am 11. März 2010 unter Anwesenheit von Klaus Vikuk (Vorstandsmitglied der Fürstlich Castell’schen Bank), Dr. Pia Weinkamm (Fürstlich Castell’sche Bank), Marion Mehling (Geschäftsführerin Hermann Teddy GmbH, Hirschaid), Peter Pinzer (DATEV), John R. Braun (Der MarktSpiegel) und Dr. Alexandra Hildebrandt in der Fürstlich Castell’schen Bank in Nürnberg übergeben.

Das Gebot von 999 Euro wurde von der Bank verdoppelt. Der Zweitbieter, Peter Pinzer, stellte seinen Betrag von 888 Euro ebenfalls zur Verfügung. Sein Leitmotiv spiegelt zugleich diese selbstlose Geste wieder: „Bring täglich einen Ball (der nicht unbedingt meiner sein muss) zurück ins Spiel. Und auch ohne Platz auf dem Siegerfoto darf ich mich freuen, am Mannschaftserfolg beteiligt gewesen zu sein.“ Die Fürstlich Castell’sche Bank unterstützt dieses Engagement nachdrücklich, da sie sich seit Generationen den traditionellen Werten wie Treue und Wahrhaftigkeit, ausgedrückt durch „Eigenschaften wie Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Fairness verpflichtet sieht“, so Vorstandsmitglied Klaus Vikuk anlässlich der offiziellen Scheckübergabe.

Das Geschäftsmodell der Bank orientiert sich am Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns – eine Grundvoraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Wir, die Fürstlich Castell’sche Bank, heben uns ab, weil wir nicht nur – und das erfolgreich – das traditionelle Bankgeschäft betreiben. Wir blicken auch nach rechts und links an den Wegesrand und leben Nachhaltigkeit, Fairness und Verantwortung in unserem Umfeld. Dabei möchte ich nicht speziell auf das gesellschaftliche Engagement unserer Fürstenfamilien eingehen, sondern das beleuchten, was wir auch als Bank noch leisten. In Würzburg begleiten wir beispielsweise eine gemeinsame Initiative mit der örtlichen Tageszeitung, der Main-Post, unter dem Begriff ‚Zeichen setzen‘. Dort geht es darum, das Engagement von Menschen im Ehrenamt zu würdigen. Wir haben es uns als Daueraufgabe gemacht, alljährlich den jeweiligen Hauptpreisträger zu honorieren. Auch heute geht es um eine Art Zeichen setzen. Zeichen in Form eines Teddybären.“

In den nächsten Wochen wird es zugunsten der Stiftung i. G. weitere Aktionen geben – so wird ein lebensgroßer Bär der Firma Hermann Teddy GmbH versteigert werden. Auch Erlöse aus aktuellen Publikationen fließen ein. Ziel der Stiftung wird es sein, regionale kleine Projekte zu fördern, die den drei Aspekten der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – verpflichtet sind. Das Symbol, der Miniaturbär, steht in direkter Beziehung zu den zu fördernden Projekten. „Kleinvieh macht auch Mist“, weiß der Volksmund. Auf die Förderung sozialer und ökologischer Projekte übertragen, bedeutet das: Auch kleine Summen können etwas bewirken: Im Rahmen der sogenannten Mikroförderung erhalten Projekte, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, aber nur mit geringen oder keinen finanziellen Mitteln ausgestattet sind, finanzielle Unterstützung. Maximal 500 Euro gibt es je Projekt. Es geht darum, auch in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen und sich Menschen zuzuwenden, die im Kleinen, fast schon im Verborgenen, aber mit großem Engagement dabei sind, ihre Verantwortung für Welt und Umwelt wahrzunehmen. Interessenten können sich später mit einer kurzen Projektbeschreibung nebst Begründung bei der Stiftung bewerben. Hinter diesem Stiftungsansatz steht die Überzeugung, dass sich Nachhaltigkeit nur dezentral realisieren lässt. Die Bewertungs- und Vergabekriterien werden in einem Expertenteam erarbeitet. Dazu gehören: Inhalt, gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit oder mit einem seiner Aspekte, gelungene Zielgruppenadressierung, Modellhaftigkeit, positiver Effekt für den Standort oder die Zielgruppe, Originalität, Umsetzung, Gesamteindruck. Selbst kleinste Beiträge, die auf das Konto für die Stiftungsgründung gehen, werden geschätzt und anerkannt. Auf Wunsch werden die Stifter namentlich in allen Publikationen und auf der Webside genannt.

Initiative „Verantwortung tragen“

Kontonummer: 04 00 7005

BLZ: 790 300 01

Castell-Bank Nürnberg

PDF-DokumentStifter der Nachhaltigkeit (.pdf-Datei)

PDF-DokumentMarktspiegel – Stifter der Nachhaltigkeit (.pdf-Datei)